Vor einem Jahr unterzeichneten UPM und die Regierung Uruguays einen Investitionsvertrag, der die lokalen Voraussetzungen für ein potenzielles Zellstoffwerk festhält. Die Vereinbarung beschreibt die Rollen, die Verpflichtungen und den zeitlichen Rahmen für beide Parteien sowie die offenen Punkte, über die sich die Partner noch vor dem endgültigen Investitionsbeschluss einig werden müssen. Derzeit führt UPM technische Untersuchungen durch und holt die erforderlichen Genehmigungen ein.
„Eine Investition in ein Zellstoffwerk dieser Größenordnung erfordert effiziente Logistiklösungen, damit Holz- und Zellstofflieferungen sicher vom Landesinneren zum Hafen von Montevideo transportiert werden können. Dafür sind die Konstruktion einer modernen Zugverbindung zum Hafen, ein modernes Zellstoffterminal sowie der Ausbau des Straßennetzes erforderlich“, führt Petri Hakanen, Senior Vice President des UPM Uruguay Development Project, aus.
Die neue Zugverbindung würde nicht nur den Transport von Zellstoff ermöglichen, sondern könnte auch für andere Zwecke wie den Transport von Getreide- oder Holzprodukten genutzt werden. Außerdem würde dadurch Uruguays weltweite Wettbewerbs-
fähigkeit gesteigert werden.
„Wir müssen sicherstellen, dass wir bei der Entwicklung der Infrastruktur und der Einholung der Genehmigungen wie geplant vorankommen. Das sind in dieser Phase die wichtigsten Ziele“, erklärt Hakanen.
Offener Dialog mit der Gesellschaft
Die Planung von UPM für das neue Zellstoffwerk erfolgt in drei Phasen. Derzeit befindet sich das Projekt in Phase 2, die im März 2019 beendet werden soll. Mit dem Abschluss dieser Phase werden alle lokalen Anforderungen erfüllt sein, die für eine Entscheidung über das Zellstoffwerk nötig sind.
UPM hält regionale Stakeholder aktiv über den Fortschritt des Projekts auf dem Laufenden.
„Im September haben wir das letzte Update sowie die Ergebnisse der Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung veröffentlicht, die wir der uruguayischen Umweltbehörde zur Analyse übermittelt haben“, so Hakanen.
Die Untersuchung bestätigt, dass für alle vorab identifizierten Auswirkungen Ansätze bestehen, die die möglichen Umweltauswirkungen der neuen Fabrik möglichst gering halten. Hierzu gehört unter anderem eine präzise Planung der Bauphase, die Anwendung der besten verfügbaren Techniken sowie die Umsetzung von geplanten Maßnahmen für die Wasserqualität des Rio Negro. Überdies ist UPM bereit, die Regierungsaktivitäten für einen Best-Practice-Ansatz im gesamten Flussgebiet des Rio Negro zu unterstützen.
Förderung der regionalen Wirtschaft
Das neue Zellstoffwerk hätte zahlreiche positive Auswirkungen für Uruguay: Die Schaffung von Arbeitsplätzen, Schulungen und einer verbesserten Infrastruktur für die Bevölkerung. Das Werk würde sich in der am wenigsten entwickelten Gegend des Landes befinden und Möglichkeiten für ein schnelles regionales Wachstum bieten. Dies ließ sich auch beim UPM Werk in Fray Bentos beobachten.
Durch das neue Zellstoffwerk würde sich das Bruttoinlandsprodukt von Uruguay schätzungsweise um 2 Prozent erhöhen. Die regionale Wirtschaft sowie das Wachstum Hunderter kleiner und mittelgroßer Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette würden aktiviert werden. Außerdem würde eine beträchtliche Anzahl von festen Arbeitsplätzen in der Industrie, auf den Plantagen, bei der Ernte, im Hafenbetrieb und im Rahmen anderer zugehöriger Dienstleistungen entstehen.
Uruguay bietet alle Voraussetzungen
In Uruguay herrschen exzellente natürliche Bedingungen sowie das ideale Klima für Eukalyptusplantagen, was zur hervorragenden Holzqualität des Landes beiträgt. Von ebenso großer Bedeutung für das neue Projekt sind aber sicherlich auch die 30-jährige Erfahrung in der Forstindustrie sowie der über 10-jährige Betrieb des Zellstoffwerks.
„Uruguay weist ein solides Fundament für einen weiteren Fortschritt in der Forstindustrie auf“, erläutert Hakanen.
„Das Bildungsniveau und eine stabile politische sowie gesellschaftliche Situation sind hierbei grundlegende Aspekte. Wir arbeiten bereits seit 30 Jahren in Uruguay, das heißt, wir haben die notwendige Erfahrung und Kompetenz, ein Projekt dieser Art und Größe umzusetzen“, so Hakanen.
Ella Navarro