Artikel | 10/30/2019 06:38:04 | 7 min Lesezeit

Genaue Betrachtung der physischen Auswirkungen des Klimawandels

Das Finnische Meteorologische Institut hat einen Bericht veröffentlicht, der UPM hilft, die zukünftigen physischen Auswirkungen des Klimawandels auf sein Geschäft zu bestimmen. Der Bericht zeigt zwar die Risiken des Klimawandels auf, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft auch neue Chancen birgt.

Weltweit werden Ereignisse wie Starkregen, Stürme und Dürreperioden schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur haben. Die Wissenschaft kann uns helfen, uns darauf vorzubereiten.

Vor diesem Hintergrund hat das Finnische Meteorologische Institut nun einen Bericht erstellt, der die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf das Geschäft von UPM in Finnland, Uruguay, Süddeutschland und Ostchina zusammenfasst. Der Bericht wird als Teil einer Reihe von wissenschaftlichen Publikationen des Finnischen Meteorologischen Instituts veröffentlicht.

Wir können nicht genau abschätzen, wie schnell der Klimawandel in Zukunft fortschreiten wird, da dies in erster Linie von den globalen Kohlendioxidemissionen während der kommenden Jahrzehnte abhängt, erklärt Ari Venäläinen, Senior Research Scientist am Finnischen Meteorologischen Institut. Darum enthält der Bericht drei alternative Emissionsszenarien.

Im schlimmsten Fall wird der Ausstoß von Treibhausgasen in Zukunft weiter rasant zunehmen. Im besten Fall gehen die Emissionen nach 2020 deutlich zurück.

„Wenn es zu einer deutlichen Verringerung der globalen Emissionen kommt, wären die physischen Auswirkungen des Klimawandels in den Ländern, in denen UPM tätig ist, relativ unbedeutend.“

Temperaturanstieg in Finnland

Die stärksten physischen Auswirkungen wird der Klimawandel auf das Geschäftsumfeld von UPM in Finnland haben, wo mit einem deutlicheren und schnelleren Temperaturanstieg zu rechnen ist als im Weltdurchschnitt. Die Durchschnittstemperatur könnte im Winter um 1 °C bis 6 °C und im Sommer um 1 °C bis 4 °C steigen. Das Waldwachstum wird sich wahrscheinlich beschleunigen. Allerdings werden auch die Wetterextreme weiter zunehmen. da sich die Vegetationsperiode verlängert und die Kohlendioxidmenge in der Atmosphäre steigt.

In den von Fichten dominierten Wäldern in Süd- und Mittelfinnland wird es voraussichtlich  Dürreperioden geben, wodurch das Risiko von Waldbränden steigt.

Gleichzeitig könnte in Nordfinnland vor allem im Winter die Niederschlagsmenge steigen, wodurch sich das Risiko von schneebedingten Schäden erhöht.

In Südfinnland würden die wärmeren und kürzeren Winter dazu führen, dass die Temperaturen nicht mehr so lange unter dem Gefrierpunkt liegen. Dies würde den Einsatz schwerer Maschinen für die Holzernte erschweren.

Steigende Temperaturen würden auch die Verbreitung von Forstschädlingen erhöhen. Ein Beispiel für einen ungebetenen Gast ist der europäische Fichtenborkenkäfer, der in den nördlichen Breiten großflächige Schäden anrichten könnte, ähnlich wie dies derzeit bereits in Mitteleuropa der Fall ist.

Wenn wir die möglichen Veränderungen im Vorfeld abschätzen, können wir uns besser darauf vorbereiten.

Szenarien im Süden

In Uruguay könnte die jährliche Durchschnittstemperatur möglicherweise um 0,9 °C bis 1,8 °C ansteigen. Im Sommer könnten die Regenfälle insbesondere auf der Südhalbkugel zunehmen, wodurch das Überschwemmungsrisiko steigen würde. Dies sollte sich jedoch nicht direkt auf die Zellstoffwerke von UPM auswirken. 

In Ostchina könnte die jährliche Durchschnittstemperatur um 1,6 °C bis 2,7 °C steigen. Das Finnische Meteorologische Institut prognostiziert, dass durch die damit verbundene mögliche Niederschlagszunahme das Risiko von Überschwemmungen am Jangtsekiang steigt.

In Süddeutschland könnte die jährliche Durchschnittstemperatur in Abhängigkeit vom tatsächlich eintretenden Emissions-Szenario bis 2050 um 1,6 °C bis 2,7 °C steigen. Das aus dem Temperaturanstieg resultierende höhere Dürre- und Waldbrandrisiko stellt eine große Gefahr für die Forstwirtschaft dar.

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Maija Ruska stellt auf dem Klimanachmittag im UPM Biofore House in Helsinki die CO2-Konzentrationspfade und die daraus resultierenden Erwärmungsszenarien vor.

Vorbereitung auf verschiedene Szenarien

Der in Zusammenarbeit mit dem Finnischen Meteorologischen Institut erstellte Bericht ist Teil der Climate Change Agenda von UPM, welche die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und Chancen untersucht, die möglicherweise eine Auswirkung auf das Geschäft des Unternehmens haben werden, erklärt Maija Ruska, Project Manager bei UPM.

„Neben der Untersuchung der physischen Auswirkungen der globalen Erwärmung möchten wir herausfinden, wie sich der Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft auf das Geschäft von UPM auswirken wird“, so Ruska.

Sie weist darauf hin, dass der Klimawandel nicht nur Risiken für die Geschäftstätigkeit von UPM mit sich bringt, sondern dem Unternehmen auch neue Möglichkeiten eröffnet, da Regierungen, Unternehmen und Verbraucher nach neuen Lösungen zur Emissionsverringerung suchen.

Die Produkte von UPM bieten nachhaltige Lösungen zur Abmilderung des Klimawandels, da fossile Rohstoffe systematisch durch erneuerbare, biobasierte Alternativen ersetzt werden. Die Produkte speichern über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg Kohlenstoff, auch wenn sie mehrfach recycelt werden.

„UPM stellt sich mit der Biofore-Strategie auf zukünftige Anforderungen ein. Die Biokraftstoffe von UPM sind dafür ein gutes Beispiel. Das gesamte Geschäft hat sich aus der Notwendigkeit entwickelt, dem Klimawandel entgegenzuwirken.“

Gemeinsame Werte mit den Stakeholdern

Bereits seit Jahrzehnten senkt UPM systematisch die Emissionen seiner betrieblichen Tätigkeiten. Dies wurde durch die Verbesserung der Energieeffizienz der Produktionsanlagen und den möglichst weitreichenden Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare, emissionsfreie Energiequellen erreicht.

In Finnland hat das Unternehmen stark in den Umstieg alter, mit fossilen Rohstoffen betriebener Kraftwerke auf Biomasse investiert.

UPM erzeugt nicht nur an den Werksstandorten emissionsarme Energie, sondern auch in einer Reihe von Kraftwerken, an denen das Unternehmen beteiligt ist. Im Jahr 2018 basierte fast 100 % der von UPM erzeugten Energie auf Wasserkraft, Kernkraft oder Biomasse, die keine Kohlendioxidemissionen verursachen.

Nachhaltige Forstwirtschaft ist der Eckpfeiler der Klimaarbeit von UPM und sorgt dafür, dass die wichtigsten Rohstoffquellen des Unternehmens als CO2-Senken fungieren, die während ihres Wachstums erhebliche Mengen an Kohlendioxid speichern.

Im Verlauf des Herbstes wurden Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen gebeten, die Risiken und Chancen zu bewerten, die sich aus der spezifischen Sicht von UPM durch den Klimawandel ergeben.

Ruska sagt, dass UPM seine Einschätzung der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und Chancen bis Ende des Jahres in einer Klimaszenario-Analyse zusammenfassen wird, die als Grundlage für die Untersuchung zukünftiger Geschäftsmöglichkeiten dienen wird.

„Diese Szenarioanalyse wird auch Investoren, Kunden und andere Stakeholder dabei unterstützen, die Aussichten des Unternehmens im Zeitalter des Klimawandels zu bewerten. Dies ist einer der Gründe, weshalb dieser Bericht so wichtig ist“, betont Ruska.

 

Text: Matti Remes

 

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