Die Forstindustrie leistet einen maßgeblichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Verantwortungsvoll bewirtschaftete Wälder spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Kohlenstoff- und Wasserkreislauf, für die biologische Vielfalt und das Wohlergehen der Bevölkerung.
FAQ
Fragen und Antworten: Klimafreundliche Forstwirtschaft und Förderung der Biodiversität:
Der wichtigste Rohstoff für die Produkte von UPM ist Holz, eine erneuerbare Ressource aus Wäldern oder Plantagen, die beide als wichtige CO2-Senken oder Kohlenstoffspeicher fungieren. Wir haben uns zu klimafreundlichen Forstwirtschaft verpflichtet, d. h., wir ernten weniger Holz als wieder nachwächst, und stellen dadurch sicher, dass unsere Wälder CO2-Senken bleiben.
Im Jahr 2022 bildeten die unternehmenseigenen Wälder in Finnland und den USA sowie unsere eigenen und gepachteten Plantagen in Uruguay eine Kohlenstoffsenke von 2,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent, berechnet als Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Unser Ziel ist es, unser Wissen über Kohlenstoff kontinuierlich zu erweitern. Daher haben wir zum Beispiel gemeinsam mit dem Natural Resources Institute Finland (Luke) ein Projekt zur Verbesserung der Bodenkohlenstoffmodelle für Uruguay ins Leben gerufen.
Unsere Holzprodukte und CO2-freie Energie können Alternativen auf Basis fossiler Rohstoffe ersetzen. Darüber hinaus speichern Holzprodukte während ihres Lebenszyklus Kohlenstoff. Wir berechnen die temporäre Kohlenstoffspeicherung und die Substitutionseffekte unserer holzbasierten Produkte. Darüber hinaus berichten wir über die durch die Substitution fossiler Rohstoffe entstehenden Effekte. Diese werden auf der Grundlage unserer Verkäufe CO2-freier Energie in Finnland und deren Herkunftsnachweisen berechnet.
Durch unsere Produktion und unsere Geschäftstätigkeiten entstehen fossile CO2-Emissionen. Bis zum Jahr 2030 wollen wir unsere eigenen Emissionen um 65 % senken. Im Jahr 2022 beliefen sich die fossilen CO2-Emissionen auf insgesamt 9,5 Millionen Tonnen. Darin enthalten sind die Emissionen, die eine Folge unserer eigenen Aktivitäten sind (Scope 1 und 2) sowie indirekte Emissionen, die durch unsere Geschäftstätigkeit verursacht werden, aber an anderer Stelle entstehen (Scope 3). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang um 11 %. Zur Berechnung dieser Emissionen wenden wir die allgemein bekannten Grundsätze des Greenhouse Gas Protocol an. Darüber hinaus haben wir uns das Ziel gesetzt, die fossilen CO2-Emissionen unserer Lieferkette bis zum Jahr 2030 um 30 % zu senken.
Bei der Bewältigung der Klimakrise spielt vor allem die Verringerung von fossilen CO2 Emissionen eine wichtige Rolle. Der Großteil der globalen CO2-Emissionen entsteht bei der Energieerzeugung. Emissionsreduzierung spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele des Unternehmens. Wir bewirtschaften unsere Wälder so, dass sie CO2 binden und fossile durch erneuerbare Materialien ersetzen können. Aktive, rechtzeitig ergriffene forstwirtschaftliche Maßnahmen unterstützen das Waldwachstum und sorgen dafür, dass die Wälder einen Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leisten.
Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Wälder langfristig als Kohlenstoffsenke fungieren. Als Kohlenstoffsenke gilt ein Wald, wenn er mehr CO2 aufnimmt, als er wieder abgibt. In der Praxis bedeutet das, dass in unseren Wäldern mehr Bäume wachsen als jedes Jahr gefällt werden oder auf natürliche Weise absterben. In Wäldern, die eine Kohlenstoffsenke sind, nimmt der Kohlenstoffvorrat zu.
Forstwirtschaftliche Praktiken, welche die Senkenwirkung des Waldes erhalten oder fördern, gelten als klimafreundlich. Darüber hinaus umfasst klimafreundliche Forstwirtschaft Maßnahmen zur Förderung des Waldwachstums oder zur Schaffung neuer Kohlenstoffsenken durch die Anlage von Plantagen oder neuen Waldgebieten.
Unseres Wissens ist UPM das weltweit erste Forstindustrieunternehmen, das eine solche Verpflichtung eingegangen ist.
Die Verpflichtung gilt für die unternehmenseigenen Wälder in Finnland und den USA sowie die Plantagen in Uruguay. Allerdings wenden wir in Privatwäldern die gleichen nachhaltigen Forstwirtschaftspraktiken an und stellen unsere Best Practices für klimafreundliche Forstwirtschaft auch privaten Waldbesitzern zur Verfügung.
UPM hat Kohlenstoffberechnungen für die unternehmenseigenen und gepachteten Wälder in Finnland, Uruguay und den USA in Auftrag gegeben. Die Berechnungen basieren auf international anerkannten Modellen und werden vom Natural Resources Institute Finland (Luke) durchgeführt. Die Ergebnisse werden im UPM Geschäftsbericht veröffentlicht.
Die Klimaforschung entwickelt sich schnell. Wir arbeiten gemeinsam mit Klimawissenschaftlern aktiv daran, zuverlässigere und genauere Methoden zur Berechnung der Kohlenstoffintensität der Forstwirtschaft zu entwickeln.
Zur Beurteilung der Klimaauswirkungen sollte man sinnvollerweise nicht die Auswirkungen an einer bestimmten Einschlagsstelle, sondern in einem größeren Gebiet betrachten. In unserem Fall betrachten wir unsere gesamten Waldflächen.
Entscheidend für die Klimaauswirkungen sind die Gesamtauswirkungen der forstwirtschaftlichen Aktivitäten: das Verhältnis von im Wald gebundenen zu vom Wald abgegebenen Kohlenstoff. Wir stellen sicher, dass in unseren Wäldern langfristig immer mehr Holz wächst als geerntet und auf natürliche Weise entnommen wird. Dadurch bleiben unsere Wälder Kohlenstoffsenken. Das bedeutet, dass eine einzelne Einschlagsstelle vorübergehend eine Kohlenstoffquelle sein kann.
Es gibt zwei Möglichkeiten zur Steigerung der Kohlenstoffsequestrierung
1) Durch Forstwirtschaft für ein möglichst effizientes Waldwachstum sorgen: Das bedeutet in der Praxis z. B. eine gute Pflege des Sämlingsbestands und rechtzeitige Durchforstungen, durch die mehr Wachstumsressourcen für die wertvollsten Bäume zur Verfügung stehen. Die Verwendung von gezüchteten Sämlingen und die Sämlingsherkunft können das Waldwachstum um zweistellige Prozentbeträge steigern. Im Einklang mit den Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft werden die Wälder nach der Holzernte immer wieder aufgeforstet und die Erntemenge auf einem langfristig nachhaltigen Niveau gehalten. Wenn Wälder so bewirtschaftet werden, dass sie permanent bewaldet sind, ist dauerhaft neues Baumwachstum sichergestellt.
2) Durch Forstwirtschaft die Wälder widerstandsfähig gegen Schäden machen: Auch in diesem Fall sind rechtzeitig ergriffene forstwirtschaftliche Maßnahmen der beste Weg, Wälder gesund und vital zu erhalten. Mischwälder sind aufgrund ihrer hohen Diversität widerstandsfähiger gegen Schäden und Störungen (Waldbrände, Windbruch, Schädlinge und Krankheiten), die dazu führen könnten, dass der Wald Kohlenstoff abgibt. In Finnland bedeutet das, dass wir den Laubbaumanteil erhöhen.
Nein. Wir tolerieren unter keinen Umständen Entwaldung und verursachen durch unsere Tätigkeiten nirgends auf der Welt einen Waldverlust. Wir wissen, woher das von uns verarbeitete Holz stammt und können die Holzherkunft durch unabhängig zertifizierte Chain-of-Custody- Systeme nachvollziehen. Wir stellen entlang unserer gesamten Lieferkette verantwortungsbewusstes Handeln sicher und tolerieren an keiner Stelle der Kette Entwaldung. Wir forsten abgeerntete Wälder immer wieder auf. Holzernte ist nicht mit Entwaldung zu verwechseln.
Wälder sind wichtige Kohlenstoffspeicher und CO2-Senken. Wenn ein Wald stärker wächst, als er Kohlenstoff durch Holzgewinnung und natürlich verrottendes Holz freisetzt, ist er eine CO2-Senke. Die Reduzierung der Einschlagsmengen würde die Kohlenstoffsequestrierung kurzfristig steigern. Das würde jedoch bedeuten, dass weniger Holz für die Produkte zur Verfügung stünde, die wir für den täglichen Gebrauch benötigen und dass wir weniger fossile Materialien durch Holz ersetzen könnten. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir den Einsatz fossiler Rohstoffe so weit wie möglich reduzieren.
In einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist immer sichergestellt, dass jeder gefällte Baum durch einen neu gepflanzten Baum ersetzt wird. Während seines Wachstums sequestriert dieser Baum den mit dem geernteten Baum aus dem Wald entnommenen Kohlenstoff. Auch eine gute Pflege des Sämlingsbestands und Durchforstungen verbessern das Wachstumspotenzial von Wäldern und damit die Kohlenstoffsequestrierung. Je älter Bäume werden, desto stärker verlangsamt sich ihr Wachstum und damit ihre Fähigkeit zur Kohlenstoffsequestrierung. Der Wald wird anfälliger für verschiedene Arten von Schäden und Störungen. Gute und rechtzeitig angewandte forstwirtschaftliche Praktiken stellen sicher, dass Wälder vital und gesund bleiben.
Die nachhaltige Holzerntemenge wird auf der Basis des nationalen Forstinventars bestimmt. In Finnland ist seit den 1970er-Jahren die Menge des geernteten Holzes und der auf natürliche Weise absterbenden Bäume (zusammen als Holzentnahme bezeichnet) wesentlich geringer als das Waldwachstum. Dieses hat sich innerhalb von 50 Jahren verdoppelt, was dazu führte, dass wir die Erntemenge in Finnland im Laufe der Zeit deutlich erhöhen konnten.
Aktive Forstwirtschaft steigert das Waldwachstum und die Verfügbarkeit des Rohstoffs Holz. Wenn die Nachfrage nach Holz steigt, sollten wir uns darauf konzentrieren, das Waldwachstum zu steigern.
Die Waldfläche in Europa nimmt zu, aber Entwaldung und illegaler Holzeinschlag sind weltweit ein großes Problem, das nicht hingenommen werden darf. Durch neue, nachhaltig angelegte Plantagen könnte weltweit die Waldnutzung maßgeblich gesteigert werden.
Wir entwickeln unsere Arbeitsweisen laufend weiter und werden aufgrund unserer Verpflichtung auf das 1,5-Grad-Ziel noch stärkeres Augenmerk auf die Klimaauswirkungen unserer Tätigkeiten richten. Wir entwickeln unsere Aktivitäten auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung weiter und nutzen neue Methoden, um unsere Tätigkeiten in puncto Klimafreundlichkeit zu verbessern. Im Mai 2020 haben wir zum Beispiel als neues Ziel veröffentlicht, die Anzahl von breitblättrigen Laubbäumen in unseren Wäldern zu verdoppeln. Dies wird sich positiv auf die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und dessen Abschwächung sowie auf die biologische Vielfalt in unseren Wäldern auswirken. Darüber hinaus beraten wir private Waldbesitzer im Hinblick auf die Erhöhung des Laubbaumanteils.
Wir erhalten die Biodiversität durch Naturschutzmaßnahmen in der forstwirtschaftlichen Praxis, indem wir zum Beispiel Pufferzonen schaffen oder Totholz im Wald verrotten lassen. Wir schützen wertvolle Schlüsselbiotope und Lebensräume und haben große Waldgebiete unter Schutz gestellt. Indem wir die biologische Vielfalt unserer Wälder erhalten und fördern, können wir uns an die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen und Risiken für unsere Wälder anpassen.
Die Berechnungen stammen vom Natural Resources Institute Finland (Luke), das auch über internationale Erfahrung bei der Erstellung von Treibhausgasinventaren verfügt. Das Institut übernimmt eine Vorreiterrolle bei der laufenden Weiterentwicklung der Berechnungsmethoden.
Die Berechnungen basieren auf den besten verfügbaren Daten. In Finnland und Uruguay beinhalten die Berechnungen die Kohlenstoffbilanzen von Bäumen und Boden. In den USA werden nur Bäume berücksichtigt. In die Berechnungen fließen auch die Daten der unternehmenseigenen Waldschutzgebiete ein.
Unsere Wälder waren in den vergangenen fünf Jahren in Finnland durchschnittlich eine Kohlenstoffsenke für 0,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent und in Uruguay für 1,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Bei der Berechnung des Jahresdurchschnitts der vergangenen fünf Jahre wurden auch 0,1 Millionen Tonnen in den USA entstandene CO2-Äquivalente berücksichtigt.
Aufgrund von Parametern wie Erntemenge, Waldschäden, Altersstruktur, Veränderungen der Modellparameter, usw. variiert die Größe der Kohlenstoffsenken von Jahr zu Jahr.
Die Berechnungen werden anhand international anerkannter Bilanzierungsmethoden erstellt, die auch für die Erstellung internationaler Treibhausgasinventare eingesetzt werden. Die Ausgangsdaten sind sehr genau, so dass die Ergebnisse der Berechnungen Senken- und Speicherwirkung der Wälder zuverlässig beschreiben. Die Berechnungsmethoden werden laufend weiterentwickelt, um noch zuverlässigere und genauere Ergebnisse zu erhalten.
Biodiversität
Diverse, gut funktionierende Ökosysteme sind produktiv. Wäldern erbringen einen vielfachen Nutzen, der auch als Ökosystemdienstleistungen bezeichnet werden. Wälder liefern den Rohstoff Holz, bieten Lebensraum für viele Arten, sind eine Nahrungsquelle und haben einen hohen Erholungswert. Darüber hinaus sequestrieren sie Kohlenstoff aus der Atmosphäre, sind wichtig für den Wasserkreislauf und die Reinigung des Wassers, und sie unterstützen Bodenbildung, Bestäubung und Nährstoffkreislauf. Wirtschaftlich gesehen ist daher klar, warum Biodiversität in unserem Interesse ist: eine nachhaltige Waldnutzung ist langfristig die Voraussetzung für unser Geschäft. Darum wollen wir die Wälder gesund erhalten und ihr Wachstum für künftige Generation sicherstellen. Das ist unsere Geschäftsgrundlage.
Wir erhalten bei unseren Tätigkeiten die Biodiversität durch forstwirtschaftliche Best Practices, gesetzliche Vorschriften und Forstzertifzierung. Wir erhalten die biologische Vielfalt durch den Schutz biodiversitätsrelevanter Lebensräume, Bestandsvielfalt und eine gemischte Forststruktur in den borealen Wäldern. Wir schützen Gewässer durch Pufferzonen, erhöhen die Totholzmenge und schützen gefährdete Arten. Darüber fördern wir im Tagesgeschäft durch Biodiversitätsprojekte aktiv die biologische Vielfalt in unseren Wäldern. Zu unseren jüngsten bahnbrechenden Initiativen zählt zum Beispiel die Ansiedelung bedrohter baumlebender Pilze in unseren Wäldern durch das Natural Resources Institute Finland (Luke).
Die zertifizierten Eukalyptusplantagen von UPM wurden auf Grasland (dem am weitesten verbreiteten Vegetationstyp in Uruguay) angelegt, das zuvor als Viehweiden genutzt wurde. Es handelt sich hierbei um Landflächen mit geringer landwirtschaftlicher Produktivität, die jedoch für Baumplantagen geeignet sind. UPM wandelt keine natürlichen Wälder in Plantagen um und wird dies auch in Zukunft nicht tun. Alle Naturwälder sind gesetzlich geschützt. Naturwälder machen rund 5 % der Fläche Uruguays aus und sind gesetzlich geschützt.
Der Biodiversitätswert von Plantagenwäldern ist im Allgemeinen geringer als der von Naturwäldern. Allerdings wird auf jeder Plantage ein Großteil der Fläche im Naturzustand erhalten, um der örtlichen Flora und Fauna Lebensraum zu bieten. Im Durchschnitt sind 60 % der unternehmenseigenen Flächen bepflanzt und 40 % unbepflanzt.
Der Schwerpunkt von UPMs Biodiversitätsansatz in Uruguay liegt auf Landschaftsvielfalt, damit sich bepflanzte und natürliche unbepflanzte Flächen abwechseln. Aktuell stehen bereits 20 % der unternehmenseigenen Flächen im Einklang mit den Anforderungen des Natural Conserved Areas Network unter Naturschutz, und nach nunmehr 30 Jahren Biodiversitätsbeobachtung können wir belegen, dass 70 % der örtlichen Pflanzenwelt und rund 50 Prozent der Tierwelt (Vögel, Säugetiere, Reptilien und Amphibien) auf dem Land von UPM unter Schutz stehen. Im Jahr 2020 hat UPM im Rahmen seines 1998 ins Leben gerufenen Biodiversitätsprogramms Kennzahlen für die biologische Vielfalt auf den unternehmenseigenen Flächen in Uruguay festgelegt.
Das oben erwähnte Netzwerk umfasst verschieden Arten von unbepflanzten Flächen, auf denen typische und einander ergänzende Biodiversitätsmuster auf allen Ebenen erhalten werden, um zur Vernetzung der natürlichen Ökosysteme beizutragen. Bei Umwelterhebungen wurden maßgebliche Konzentrationen biologischer Vielfalt festgestellt. UPM hat insgesamt 33 Arten erstmals in der Flora Uruguays identifiziert. Darüber hinaus wurde eine bisher unbekannte Art entdeckt, der wissenschaftliche Fachzeitschriften den Namen Antyphythum charrusorum gaben. Zu den Zielen des Netzwerks gehört Biodiversität auf regionaler, Ökosystem- und Artenebene.
Unser Ziel ist die Förderung der Biodiversität in den unternehmenseigenen Wäldern und Ländereien in Finnland und Uruguay. Gemeinsam mit externen Experten haben wir Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung festgelegt. Wir haben neun Biodiversitätskennzahlen für Finnland und drei für Uruguay festgelegt, um positive Nettoauswirkungen auf die Biodiversität zu erzielen. Die Zielerreichung wird nicht an einem einzelnen Waldstelle überprüft. Das Konzept besteht vielmehr darin, die Gesamtwirkung auf alle unternehmenseigenen Wälder zu überwachen.
Der Waldzustand wird anhand ausgewählter Biodiversitätsindikatoren überprüft. In Finnland sind dies: Baumarten, Waldalter, Forststruktur, Schutzgebiete, wertvolle Lebensräume, Habitatsanierung, arten- und habitatbezogene Projekte und Indikatorenentwicklung. Für Uruguay sind die Indikatoren 1) Weiterentwicklung des Netzwerks von Naturschutzgebieten; 2) Erhaltung und Verbesserung der endemischen und bedrohten Arten in Naturschutzgebieten; 3) Überwachung und Verhinderung des Eindringens exotischer Baumarten in Schutzgebiete. Wir berichten regelmäßig über unsere Fortschritte.
Plantagenwirtschaft in Uruguay
Die Anfänge der Forstindustrie in Uruguay gehen auf ein Waldgesetz der uruguayischen Regierung aus den 1980er-Jahren zurück. Es zielte darauf ab, die Landnutzung und die Industriestruktur in Uruguay zu diversifizieren und den Schutz der heimischen Wälder voranzutreiben. Darüber hinaus zieht die Steuerpraxis des Landes kapitalintensive Investitionen aus verschiedenen Branchen an. Durch diese Investitionen sind in Uruguay insbesondere in den ländlichen Regionen im Inland Arbeitsplätze und Exporteinnahmen entstanden und die Bildungsmöglichkeiten, die Verkehrsverbindungen und das Dienstleistungsangebot haben sich verbessert. Im Falle der Zellstoffindustrie befindet sich die gesamte Wertschöpfungskette von der Holzversorgung bis hin zur Logistik in Uruguay. Die Aktivitäten von UPM allein machen mehr als 3 % des Bruttoinlandsprodukts von Uruguay aus. UPM bewertet kontinuierlich die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen seiner Tätigkeiten und pflegt einen aktiven Dialog mit seinen Stakeholdern.
Nach Angaben der staatlichen Wasserbehörde Obras Sanitarias del Estado (OSE) erreichte der Wasserstand im Süßwasserreservoir Paso Severino, das über die Hälfte der 3,5 Millionen Einwohner Uruguays versorgt, im Mai 2023 einen historischen Tiefstand. Meteorologen zufolge müssen bis Juni täglich 50 mm Regen fallen, damit sich die Wasserstände in den Reservoirs wieder erholen können.
Die Gründe für die Wasserknappheit in Montevideo sind die durch das Wetterphänomen La Nina bedingte außergewöhnliche Dürre und die geringen Niederschlagsmengen in Uruguay während der vergangenen drei Jahre. Die Dürre ist die schlimmste in der Region seit 74 Jahren. Auch Argentinien ist davon stark betroffen.
Uruguay hat sechs wichtige Wassereinzugsgebiete: den Río Uruguay, den Río de la Plata, den Atlantik, die Laguna Merin, den Río Negro und den Río Santa Lucía. 96 % aller Forstpantagen in Uruguay liegen außerhalb des Einzugsgebiets des Rio Santa Lucia, das die Metropolregion versorgt. Das bedeutet, dass Plantagen nicht die Ursache für die aktuelle Wasserknappheit im Raum Montevideo sind. Die Plantagen von UPM liegenüber die ländlichen Regionen Uruguays verteilt zwischen natürlichen Graslandschaften, die hauptsächlich als Weideland genutzt werden. Alle natürlichen Wälder in Uruguay sind geschützt.
Die beiden Werke von UPM befinden sich außerhalb des Wassereinzugsgebiets von Montevideo. Das in den Werken eingesetzte Wasser ist kein Trinkwasser, sondern Oberflächenwasser aus dem Fluss. Der Großteil (80 %) des bei der Zellstoffherstellung genutzten Wassers wird gereinigt und in den Fluss zurückgeleitet.
Uruguay liegt in der gemäßigten Klimazone. Das dort herrschende feuchte, subtropische Klima eignet sich aufgrund der reichlichen Niederschläge für die Anlage von Baumplantagen. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 1.200 bis 1.500 mm und verteilt sich ohne regelmäßige Trockenzeit gleichmäßig über das Jahr.
Das in die Wasserläufe gelangende Wasser, das schließlich in sechs große Gewässer fließt (z. B. den Río Uruguay und den Río Negro), macht rund 35 % der gesamten Niederschlagmenge aus. Das bedeutet, dass in Uruguay reichlich Wasser vorhanden ist.
Die Oberflächenwasserströme in Uruguay hängen in erster Linie von den Niederschlägen ab, weniger von der Landnutzung, und schwanken daher stark. Die Schwankungen richten sich nach den Niederschlagsmengen und können innerhalb kurzer Zeit von minimalen Wassermengen bis hin zu Überschwemmungen reichen.
Allgemein sind für Plantagen die Verteilung, die Regelmäßigkeit und die Verfügbarkeit ausreichender Wassermengen entscheidend. Neben der jährlichen Niederschlagsmenge und ihrer Schwankung über die Jahre spielt auch Verteilung der Niederschläge über die einzelnen Monate eine Rolle. Außer im Baumschulbetrieb werden Eukalyptusplantagen nicht bewässert.
Der Wasserverbrauch von Eukalyptusplantagen wird bereits seit Jahrzehnten in verschiedenen geografischen Kontexten untersucht, auch in Uruguay. Dabei wurde beobachtet, dass der Wasserverbrauch von Eukalyptus und seine Auswirkungen stark vom Kontext abhängen. Aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen in Bezug auf Klima, Geologie, Bodenbeschaffenheit und Geomorphologie der Wassereinzugsgebiete können die Erkenntnisse internationaler Forschungsprojekte daher nicht direkt auf Uruguay übertragen werden.
Außer im Baumschulbetrieb werden Eukalyptusplantagen nicht bewässert. Plantagenwirtschaft minimiert die Auswirkungen auf Gewässer, z. B. durch unbepflanzte Pufferzonen und natürliche Entwässerungsflächen oder durch eine Mischung verschiedener Bestandsalter, die starke Veränderungen der Bodenbedeckung verhindert. Darüber hinaus haben Plantagen auch positive Auswirkungen, wie beispielsweise die Verringerung von Bodenerosion durch Wasserabfluss und Überschwemmungen sowie die Abmilderung der Auswirkungen von Extremereignissen wie Stürmen und Überschwemmungen.
In Zeiten großer Dürre, die in Uruguay bisher selten waren, reduzieren Eukalyptusbäume ihr Wachstum und recyceln das Wasser in ihrer eigenen Biomasse. Sie können ihre Blätter abwerfen, um den zum Überleben benötigten Wasserbedarf während einer schweren Dürre möglichst gering zu halten.
Seit 2007 führt UPM in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Universität Uruguay (UDELAR) Langzeitstudien zur Wasserüberwachung durch. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studien zu den beiden Einzugsgebieten, in denen Plantagen und Grasland miteinander verglichen werden, zeigen bisher Folgendes:
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Plantagen nehmen mehr Niederschläge auf und reduzieren die Menge des abfließenden Oberflächenwassers, wobei die Reduzierung der vom Kronendach aufgefangenen und in die Atmosphäre verdampften Wassermenge entspricht
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Der Reduktionseffekt macht sich umso weniger bemerkbar, je größer das Einzugsgebiet ist
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Die Grundwasserneubildung wird nicht beeinträchtigt
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Die Wasserqualität wird nicht beeinträchtigt.
Auf der Grundlage der oben genannten und anderer Untersuchungen gibt es keine Hinweise darauf, dass Eukalyptus die Grundwasserressourcen in Uruguay beeinträchtigt, wo die Böden flach sind und die Wurzeltiefe von Eukalyptus aufgrund von lehmhaltigen oder felsigen Bodenschichten in der Regel einen Meter nicht übersteigt.
Veränderungen bei den Niederschlägen und der Wasserverfügbarkeit zählen seit jeher zu den wichtigsten Aspekten bei der Planung von Industrieanlagen. Dies gilt auch für die von UPM angelegten Plantagen.
Im Jahr 2019 hat UPM in Zusammenarbeit mit dem Finnischen Meteorologischen Institut die physikalischen Auswirkungen des Klimawandels unter Berücksichtigung von Aspekten wie Wasserverfügbarkeit und Wetterextremen weiter untersucht.
Link zur Studie
UPM verwendet in seinen Baumschulen kein Trinkwasser zur Bewässerung. Es kommt unbehandeltes Wasser hauptsächlich aus nahegelegenen Flüssen und Reservoirs zum Einsatz, die nicht zur Trinkwasserversorgung der umliegenden Gemeinden dienen. Alle drei Baumschulen von UPM befinden sich in der Nähe unserer Eukalyptusplantagen in Paysandú und Durazno.
Die Nutzung der Wasserquellen ist auf die einzelnen Baumschulen abgestimmt, um rund ums Jahr die Versorgung ohne Beeinträchtigungen für andere Verbraucher zu gewährleisten.
Der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch in den Baumschulen beträgt 550 m³, wovon 35 % in den Baumschulen wiederverwendet werden.
Eine zentral gesteuerte, hoch präzise Bewässerungsanlage mit integrierter Düngerzufuhr sichert die bedarfsgerechte Versorgung der Sämlinge mit Wasser und Nährstoffen.
Die Baumschulen sind so konzipiert, dass überschüssiges Bewässerungswasser zurückgewonnen werden kann und möglichst wenig Nährstoffe in Gewässer gelangen. Darüber hinaus verwenden wir Substrate mit einem hohen Wasserrückhaltevermögen.
Alle auf den Plantagen eingesetzten Agrochemikalien sind nach FSC™ und PEFC zugelassen und zertifiziert. Auch alle Plantagen von UPM verfügen über eine Zertifizierung. Die eingesetzte Chemikalienmenge wurde im Laufe der Jahre auf ein Minimum reduziert.
Im Jahr 2022 wurde UPM von den uruguayischen Behörden mit einem Bußgeld belegt, weil die von der Baumschule Santana eingesetzten Agrochemikalien für landwirtschaftliche Zwecke, aber nicht für Baumschulen zugelassen waren. Mittlerweile ist ein Großteil dieser Agrochemikalien auch für Baumschulen zugelassen und für die übrigen ist der Zulassungsprozess im Gange.
Eukalyptusplantagen haben einen relativ geringen Nährstoffbedarf und nutzen die verfügbaren Nährstoffe, vor allem in Vergleich zu landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, sehr effizient. Diesen Umstand unterstützt UPM durch seine Erntemethoden, bei denen Blätter, Äste und Rinde vor Ort zurückgelassen werden, damit sie sich dort zersetzen und Nährstoffe wieder in den Boden zurückgeführt werden.
Im Rahmen von Langzeitstudien wurden die Auswirkungen von Plantagen auf den Boden ermittelt. Die Studien ergaben einen Anstieg von organischem Kohlenstoff, die Reduzierung des pH-Werts und den Rückgang von Kationen (positiv geladene Ionen) wie Kalzium, Magnesium und Kalium. Diese Veränderungen haben keine Auswirkungen auf die Produktivität der Forstwirtschaft, zumindest während der ersten drei Umtriebsperioden. Bei Bedarf können natürliche Bodenzusatzstoffe (z. B. Dolomit oder Kalzit) sowie geringe Mengen an Düngemitteln (in deutlich geringeren Dosierungen als in der Landwirtschaft) zum Einsatz kommen.
Alle Plantagen von UPM sind nach den FSC™ (SGS-FM/COC-000606) und PEFC (UY11/20080091) zertifiziert. Wir verwenden ausschließlich nach beiden Standards zertifizierte Agrochemikalien und Düngemittel. In Plantagen werden wesentlich geringere Mengen Agrochemikalien eingesetzt als beispielsweise in der Landwirtschaft, da diese Produkte nur im ersten Jahr der Umtriebszeit benötigt werden. Die Umweltaspekte der Plantagen werden jährlich durch externe Audits im Rahmen des externen Zertifizierungsprozesses kontrolliert.
Für den Fall, dass Plantagenflächen in Zukunft wieder als Viehweiden oder für andere Zwecke genutzt werden sollen, kann die Bodenchemie einfach mit bewährten und erschwinglichen landwirtschaftlichen Praktiken entsprechend eingestellt werden.
UPM erwirbt Land nur auf verantwortungsvolle Weise. Das Unternehmen hat seine Eukalyptusplantagen in Uruguay auf gekauften und gepachteten Flächen angelegt. In Uruguay gibt es einen etablierten Markt für den Verkauf von Grundstücken und eine solide Gesetzgebung, so dass die Bedingungen für den Besitz und Verkauf von Grundstücken denen in Finnland sehr ähnlich sind. Die von UPM in Uruguay erworbenen oder gepachteten Grundstücke befinden sich in Privatbesitz, und der Erwerb erfolgt nach festgelegten Verfahren und den geltenden Gesetzesbestimmungen.
Der Grundstückserwerb erfolgt im Rahmen von „willing buyer/willing seller“- Transaktionen und die Verkäufer erhalten eine angemessene auf den Marktpreisen basierende Vergütung. In Uruguay wird kein Land enteignet, um darauf Plantagen anzulegen. Auch kann die Regierung nicht unter Umgehung der rechtmäßigen privaten Besitzer Land an Forstunternehmen vergeben. Die Marktpreise für Grundstücksgeschäfte werden transparent und fair auf dem Markt ermittelt.
UPM vergrößert seine Plantagen nicht, indem die Anwohner unfreiwillig umgesiedelt werden.
Die Plantagen von UPM werden als Mosaik aus mehreren kleineren Forstwirtschaftseinheiten angelegt, um Zugangsmöglichkeiten und andere Landnutzungen zwischen den Plantagen zu schaffen.